Die Kohte – das Pfadfinderzelt
Die Kohte (auch Kote und Kothe) ist ein Zelttyp. Sie gehört zu den Schwarzzelten der deutschen Jugendbewegung, der deutschen Pfadfinder und mittlerweile auch anderer Jugendgruppen.
Eine Kohte besteht in der Regel aus vier Baumwolltüchern (Kohtenblätter, Kohtenbahnen oder Kohtenplanen genannt). Dies sind zwei an der Längsseite vernähte Stoffdreiecke, denen die Spitze abgeschnitten wurde. Diese lassen sich in Schlaufentechnik unter Verwendung von Regenabdeckleisten regendicht verbinden. Die Kohtenblätter werden an ein gebundenes Kreuz gehängt, das ursprünglich von einer Schere aus zwei Stangen gestützt wurde.
Die Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD) entstand schon 1921 in Sachsen. Die CPD ist ein Bund von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern. Sie ist eine Gemeinschaft, in der Jugendliche sich zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten entwickeln, die demokratisch denken und handeln. Die Pfadfindergruppen bieten den Kindern und Jugendlichen einen geschützten Ort, der ihnen ermöglicht, sich zu entfalten, Persönlichkeit zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Dies geschieht spielerisch und dem Alter entsprechend. Dabei werden durch das Leben in und mit der Natur Alternativen zu Konkurrenzdenken und Ellen-bogenmentalität aufgezeigt und Gemeinschaft erfahrbar gemacht.
Die Pfadfinderbewegung entstand etwa 1907 in England. Sie wurde von dem britischen Lord Robert Stephenson Smyth Baden Powell of Gilwell gegründet. Er wollte Kindern und Jugendlichen eine vielseitige, interessante, lehrreiche und sinnvolle Beschäftigung schaffen. Er organisierte ein erstes Pfadfinderlager, das so erfolgreich war, dass sich seine Idee schnell in ganz Großbritannien und dann weltweit verbreitete. Parallel zur Entwicklung der Pfadfinderbewegung entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland eine Bewegung Jugendlicher, die den Tendenzen der wachsenden Massengesellschaft, dem bedingungslosen Leistungsgedanken und zunehmender gesellschaftlicher Vereinzelung ein neues Gemeinschaftsideal und eine alternative Freizeitgestaltung entgegensetzte. Immer mehr Jugendliche begannen, in kleinen Bünden auf Fahrt zu gehen und das einfache Leben in der Natur zu suchen. Wichtiges Element war auch hier die kleine Gruppe, die allerdings von Jugendlichen selbst und nicht von Erwachsenen geführt wurde. Die bündischen und pfadfinderischen Ideen verbanden sich schließlich.
Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der CPD finden sich heute in örtlichen Stämmen, Siedlungen und Neuanfängen zusammen. In den örtlichen Gruppen treffen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter von 11 bis 16 Jahren wöchentlich in einer Kleingruppe, der Sippe. Die Kinder im Alter von 7 bis 10 bilden die Wölflingsmeute, die sich spielerisch Fertigkeiten aneignet.
Wenn Du in Deinem Ort Pfadfinderin oder Pfadfinder sein willst, kannst Du Dich bei uns melden, Dich einer Gruppe anschließen oder eine gründen.
Quelle:„Kohte“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Stand: 31. Juli 2019
Bildnachweise
Bild Feuer von LUM3N auf Pixabay
Revilovs, Kohten-Dorf auf Zeltlager, Ausschnitt, CC BY-SA 4.0